Das Allgäuer Unternehmen will künftig überschüssigen regional erzeugten Grünstrom in vernetzten Haushalten mit Photovoltaik-Heimspeichern sammeln. Dafür soll es einen digitalen Herkunftsnachweis per Blockchain geben. Der Plan ist, Lastspitzen bei der Erzeugung von Photovoltaik-Anlagen und Windparks abzupuffern und so deren Abregelung zu verhindern sowie Verteilnetze zu entlasten.

 

Die Sonnen Gruppe hat am Donnerstag seine neuen „Flex-Plattform“ vorgestellt. Die Idee dahinter ist, dass überschüssiger Strom aus regionalen Photovoltaik- und Windkraftanlagen künftig in vernetzten Haushalten mit Sonnenbatterie gespeichert werden soll. Damit will das Allgäuer Unternehmen nach eigenen Angaben der Abregelung der Anlagen zuvorkommen und zugleich die regionalen Verteilnetze entlasten. Zusätzlich erhalte jede dafür genutzte Kilowattstunden einen digitalen Fingerabdruck per Blockchain. Insgesamt werde damit mehr Ökostrom nutzbar gemacht.

Basis der neuen Plattform sei eine intelligente Software, die in den Photovoltaik-Heimspeichern von Sonnen integriert sei. Damit lassen sich die Sonnenbatterien steuern, dass sie erst laden, wenn die Produktion der Photovoltaik-Anlage so hoch ist, dass sie gesetzlich abgeregelt werden müssten, wie es weiter heißt. Mit der Vernetzung tausender Batteriespeicher könne das Unternehmen das intelligente Ladeverhalten auf seinen Batteriepool übertragen und so auch überschüssigen Strom aus größeren Anlagen, etwa Windparks, speichern. Die Steuerung des Batteriepools erfolgt Sonnen zufolge über die Leitwarte der Sonnen-Community. So ließen sich gezielt Speichernetzwerke in einzelnen Regionen in Deutschland darstellen und lokale Engpässe vor Ort beheben.

Zur Dokumentation der Speichervorgänge zwischen den Windkraftanlagen und den einzelnen Sonnenbatterien werde die Blockchain-Technologie genutzt. Sonnen sei dafür einen Kooperation mit „Energy Web Foundation“ (EWF) eingegangen. Der per Blockchain mit einem digitalen Fingerabdruck deklarierte Strom verlässt die Region nicht, sondern wird gespeichert, wie das Allgäuer Unternehmen verspricht.

Mit seinem Angebot will das Allgäuer Unternehmen vor allem Verteilnetzbetreiber ansprechen. „Wir haben bereits mit einem der größten deutschen Verteilnetzbetreiber die Zusammenarbeit gestartet und sind sehr optimistisch, dass bald weitere folgen“, sagt Jean-Baptiste Cornefert, Geschäftsführer von Sonnen E-Services. Den Namen des Verteilnetzbetreibers für das Pilotprojekt wolle Sonnen auf Nachfrage von pv magazine nicht nennen. Es sei Stillschweigen vereinbart worden. Derzeit fänden die ersten technischen Implementierungen statt. Der offizielle Start des Projekts sei für den Herbst geplant, so der Sprecher weiter. In der Pilotphase gehe es zunächst darum, die Spitzen der Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen in einer zwei- bis dreistelligen Zahl von Sonnenbatterien aufzufangen.

 

Quelle: https://www.pv-magazine.de/2018/05/03/sonnen-startet-flex-plattform-fuer-entlastung-der-verteilnetze/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter