Helmut Mauerer ist Geschäftsführer des Energiespezialisten hmpv aus Grafenkirchen. Im Interview erzählt er, welche Vorteile selbst erzeugter Strom in Zeiten explodierender Strompreise hat und wie er sogar kostenlos werden kann. 

Herr Mauerer, ist der Eigenverbrauch von Solarstrom so neu?

Nein, selbst erzeugter Solarstrom darf seit 2009 auch in den eigenen vier Wänden genutzt werden. So richtig sinnvoll ist das aber erst mit einem Stromspeicher, der die Energie tagsüber speichert und später bei Bedarf wieder abgeben kann. Damit kann sich ein Haushalt hier zu 70 bis 75 Prozent im Jahr mit selbst erzeugtem Strom versorgen.

Wie viele Ihrer Kunden entscheiden sich schon für einen Speicher?

Es gibt heute kaum noch jemanden, der sich eine Photovoltaik-Anlage ohne Speicher zulegt. 9 von 10 unserer Kunden machen das.

Das ist überraschend viel, woran liegt das?

Das stimmt, diese Entwicklung ist auch recht neu. Es ist noch nicht lange her, da waren Speicher für die meisten Menschen noch zu teuer. Das hat sich besonders in den letzten 24 Monaten deutlich geändert.
Die Wirtschaftlichkeit solch eines Stromspeichers ist heute kein großes Thema mehr.

Also rechnet sich das schon?

Na klar, in der Regel kommen wir heute auf Amortisationszeiten von 8 bis 12 Jahren. Der Hauptgrund ist der eingesparte Strompreis, man zahlt ja nur noch einen Bruchteil seiner vorhergehenden Rechnung. Dazu kommt die Einspeisevergütung für den nicht selbst benötigten Strom

Warum wollen die Menschen ihren Strom selbst erzeugen?

Der wichtigste Grund sind die steigenden Strompreise. Die Leute haben das Gefühl, dass ihre Stromrechnungen regelrecht explodieren. Zwar werden die elektrischen Geräte an sich immer effizienter. Aber auf der anderen Seite gibt es immer mehr davon. Ob iPads, Handys oder auch E-Bikes, viele Haushalte haben immer mehr davon. Neben den Strompreisen steigt also häufig auch der Verbrauch. Das wollen die Menschen gern stoppen.

Wird auch elektrisch geheizt?

Klar, wir sehen auch einen starken Trend besonders hin zu Wärmepumpen. Gerade bei Neubauten, die bestimmte KfW-Effizienzhaus-Richtlinien einhalten wollen. Aus meiner Sicht ist das auch sinnvoll, denn damit gibt es nur noch einen Energieträger, nämlich den Strom. Damit sind ist man nur noch von der Preisentwicklung des Stroms abhängig und nicht zusätzlich noch von den Öl-, Holz- oder Gaspreisen. Und mit der eigenen Erzeugung haben Sie diesen Preis weitgehend selbst in der Hand.

Sind Stromspeicher technisch ausgereift?

Es gibt sie mittlerweile schon viele Jahre am Markt und die heutigen Stromspeicher sind ausgereifte Serienprodukte. Viele Leute haben noch die großen Blei-Säure-Batterien im Hinterkopf, die nach ein paar Jahren am Ende waren. Das hat nichts mehr mit den heutigen leistungsfähigen Lithium-Eisenphosphat-Speichern zu tun. Das sehe ich immer wieder, wenn ich den Kunden unsere sonnenBatterie zeige, die gerade mal 22 cm tief ist. Da gibt es dann schon einen Aha-Effekt.

Sie setzen ausschließlich auf die sonnenBatterie, warum?

Wir haben uns über viele Jahre den Speichermarkt angeschaut und ehrlich gesagt kein Modell gefunden, das in sich so stimmig ist wie die sonnenBatterie. Sowohl was die Qualität, die Bedienung aber auch die Optik betrifft. Der Hersteller sonnen produziert die sonnenBatterie ja auch selbst im Allgäu und ist nebenbei gesagt der weltweit größte Hersteller solcher Speicher.

sonnen bietet ja auch zusätzliche Services an.

Ja, das ist auch das Besondere. sonnenBatterie-Besitzer können sich schon heute in einem virtuellen Kraftwerk, der sonnenCommunity vernetzen und bildlich gesagt ihren Strom miteinander tauschen. Sie brauchen dann keinen Energieversorger mehr. Mit der sonnenFlat können die Mitglieder ihre Stromrechnung sogar auf Null senken. Der Speicher gleicht dann zusätzlich Schwankungen im Stromnetz aus. Dafür gibt es dann kostenlosen Strom.